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3DS Etrian Odyssey Nexus
 
 
Etrian Odyssey Nexus - 3DS
Matthias Engert (12.05.2019)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Atlus
GENRE: Rollenspiel
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Nein
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-10+
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Gering
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK6
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/SPOTPASS: DLC/Nein

   
Einleitung....

Irgendwann hat alles einmal ein Ende. Ab und zu kann man diesen mystischen Satz auch in der Spielebranche mal bringen. Aber keine Sorge, ganz so extrem ist der Sinn des Satzes hier nicht, wie er vielleicht klingt. Vielmehr dreht es sich hier um einen der letzten Titel für den 3DS. Auch wenn wir eigentlich schon vor einem Jahr das gleiche Szenario hatten, diesmal scheint es wohl endgültig. Die Etrian Odyssey Reihe findet mit dem Titel Nexus ihr wohl diesmal wirklich finales Ende auf dem 3DS. Auch wenn solche Statements in der Games Branche durchaus mit Vorsicht zu betrachten sind. ;-) Auf jeden Fall verbinde auch ich mit der Atlus Serie jede Menge Erinnerungen auf dem 3DS und ich hoffe natürlich inständig, dass auch die Switch mal mit einem Titel beglückt wird. Freunde des gepflegten Dungeon Crawler Gameplays dürfen sich aber noch einmal auf einen gelungenen Titel freuen. Das hat der Testzeitraum eindeutig gezeigt, auch wenn im Vorfeld die Spannung hier wieder groß war, was man nun eigentlich noch geändert hat. Der folgende Test wird euch aufklären, auch wenn Cracks der Serie die Zeilen wieder nur überfliegen werden. ;-) Aber für alle Neulinge in der Etrian Welt, wollen wir auch diesen Teil noch einmal gebührend vorstellen.

Menus und die Story....

Unverändert auch bei Nexus sind die Verantwortlichkeiten und erneut zeichnet sich Atlus für das Spiel selber verantwortlich, während hierzulande wieder Deep Silver als Publisher auftritt. So bleibt natürlich eine gewisse Kontinuität bei den Rahmenbedingungen erhalten. Zunächst bleibt man sich auch hier treu und bekommt erneut ein komplett englisches Spiel. Das gilt diesmal aber nur noch für die Texte. Die Sprachausgabe hat man dieses Mal komplett im japanischen Original belassen. Geblieben ist die Tatsache, ein Game für einen Spieler vorzufinden. Glaube das wird sich im Dungeon Crawler Genre auch nicht ändern. Ist schon ein Spiel, das halt ideal auf einen Spieler zugeschnitten ist. Auch Online gibt es daher wieder keinen spielerischen Multiplayer. Dafür bietet man einmal mehr diverse DLC Pakete an, die aber wie im Vorgänger nicht mehr ganz so hilfreich sind. Sehr gut ist wieder die Tatsache, dass man dem Spieler mehrere separat nutzbare Spielstände anbietet. Auf die StreetPass Funktion hat man dieses Mal verzichtet. Wieder einmal muss als Zentrum der Geschichte der wohl am häufigsten dafür genutzt Baum in Rollenspielen herhalten - Yggdrasil.

Ein königliches Dekret von Prinzessin Persephone lässt die großartigsten Entdecker des Reiches in der fliegenden Stadt Maginia zusammenkommen. Ihr Ziel ist es, die Mysterien des Lemuria Archipel zu lüften, auf dem sich der große Yggdrasil Baum befindet. Eure Aufgabe ist es nun in die Rollen der Kundschaft zu schlüpfen und den Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Die Geschichte wird im Spiel, wie bisher eigentlich immer, etwas einfach erzählt. Hier verschenkt man schon immer ein paar Punkte und bietet neben wenigen Sequenzen kaum epische Inhalte, welche die Atmosphäre stark erhöhen könnten. Im Verlauf des Spiels sind es meist nur Gespräche, die euch die Geschichte immer weiter erzählen. Diesmal nur eben akustisch in Japanisch gehalten. Sobald man das Spiel startet, gibt es eine dieser Sequenzen, ehe man auf dem Hauptmenü landet. Hier kann man logischerweise ein Neues Spiel beginnen, oder ein gespeichertes Fortsetzen. Dazu kommen die Optionen und der angesprochene DLC Bereich. Schade dass man hier in meinen Augen wieder etwas weniger bietet als früher. Die meisten Inhalte sind zunächst mit 2,49 Euro immer kostenpflichtig und decken fast vollständig kosmetische Dinge und Kleidung ab. Erst die letzten beiden bietet aktuell Quest Gameplay, die man ständig wiederholen kann. Im Vergleich zu früher aber mit weniger effektiver Hilfe für den Spieler. Die Optionen bieten neben den Soundeinstellungen einmal mehr Anpassungen zum Speed der Texte und Kämpfe. Ebenso könnt ihr die Animationen aktivieren oder eben nicht. Auf geht's in den spielerischen Teil, der gleich mit den ersten Neuerungen aufwartet.

Technik und Game Play....

Die sicherlich größte Änderung bei den Rahmenbedingungen erlebt man gleich zu Beginn und ist wohl ein Zugeständnis an alle Spieler, denen die Reihe bisher zu schwer war. Denn in Nexus habt ihr nun die Möglichkeit gleich 4 Schwierigkeitsgrade auszuprobieren. Diese definieren nicht nur den reinen Anspruch und das Gegnerverhalten, sondern auch Dinge wie da Harte Game Over das man hier vermeiden kann. Sprich geht ihr drauf, müsst ihr nicht zwingend vom letzten Speicherpunkt loslegen. Denn das ist immer ärgerlich, wenn man nicht punktgenau Speichern kann. Geblieben und erweitert wurde der Einstieg in das Spiel und die Zusammenstellung der eigenen Party, die auch hier wieder aus 5 Helden besteht. Hier steht euch in Nexus ein wesentlich umfangreicheres Klassensystem zur Verfügung. Im Nachgang und dem internen Vergleich gehört Nexus trotz 4 Schwierigkeitesgraden zu den härteren Etrian Osyssey Spielen. Über die Spielzeit muss sich hier niemand Sorgen machen und 50-60 Stunden sind eher optimistisch angesetzt, ehe man hier sagen kann, man wäre durch. Speziell in Sachen FoE's und Boss Gegner hat man in meinen Augen draufgesattelt. Aber greifen wir den spielerischen und inhaltlichen Dingen nicht vor. Die Grundlagen und das spielerische Korsett sind durchaus vergleichbar mit den früheren Teilen der Serie. An dieser Grundausrichtung hat man auch in Nexus erstmal kaum etwas geändert.

Ausgehend von der Zentral Location im Spiel "Maginia", begebt ihr euch als Spieler immer und immer wieder in die angrenzenden Gebiete, erforscht alle Wege und Ecken und dringt so immer weiter in den Gebieten vor. Aber selbst hier gibt es Besonderheiten, die auch den Charme der Serie ausmachen. Denn das Spiel ist nicht so angelegt, das man von einem Startort im Spiel durch unzählige Gegenden bis zum Ziel agiert, sondern ausgehend von der Stadt immer wieder in die umliegenden Gebiete aufbricht und dabei ständig zurückkehrt, um sich zu erholen und zu organisieren. Zeigt unter anderem das man so beim Thema Ausrüstungen oder Waffen ein anderes System benutzt, als wenn man ständig neue Gegenden durchstreift dort z.B. immer wieder neue Shops findet. Einer der vielen Pluspunkte im Spiel. Mittlerweile immer gleich in der Serie ist die Navigation durch die Stadt Location. Hier läuft man nicht in einer First oder Third Person Sicht durch die Gegend, sondern hat einzig ein Stadtmenü zur Verfügung, wo man alle Orte der Stadt sofort anwählen kann. Ein simples Menu, das seinen Zweck erfüllt und im Spielverlauf genau richtig dimensioniert ist. 5 Orte bietet die Stadt, um sich und seine Gruppe zu entwickeln und um wichtige Infos einzuholen. Dazu die Stadttore, über die man später in Richtung Yggdrasil aufbrechen kann. Doch eines nach dem anderen. Begleitet werdet ihr im Spiel von einer Tages und Uhrzeit Angabe, so dass ihr hier sowohl am Tage, aber auch in der Nacht agieren könnt.

Und typisch für das Genre, ändert sich dadurch auch einiges. Der erste Anlaufpunkt im Spiel ist der Schalter für die Entdecker-Gilde, die ihr ja schließlich anführen wollt. Hier habt ihr die Möglichkeit eure Truppe zu organisieren. Wie schon erwähnt , habt ihr sofort Zugriff auf die Startklassen und startet eigentlich sofort mit allen 5 Helden, die unterschiedlicher auch nicht sein können und vom Nahkämpfer, über Fernwaffen Girls bis hin zum Magier wieder alles bieten, was in ein solches Spiel gehört. In Nexus hier und da etwas anders aufgeteilt, so dass man sich doch etwas mit den Beschreibungen befassen sollte. Dabei hat man in Sachen Klassen diesmal wieder extrem aufgestockt. Statt 10 Klassen wie im Vorgänger, dürft ihr euch über 19 Klassen freuen und bekommt als Bonus eine spezielle Helden Klasse, sofern ihr einen bestimmten Punkt im Spiel erreicht habt. Das passt in meine Augen. Eines fördert die sofortige Verfügbarkeit der Startcharaktere von Natur aus sehr. Der Bezug den man zu seinen 5 Helden entwickelt ist extrem hoch in diesem Spiel. Wer will kann sich nun einen ersten Blick auf das Charaktermenü gönnen und sieht schnell, dass neben der Level-Anzeige, diversen persönlichen Stats auch Ausrüstungen eine große Rolle spielen. Im Verlauf wollen 4 Charakterslots gefüllt werden. Jeweils mit einer Waffe, oder eben Rüstungsteilen und speziellen Items wie Ringen, die diverse Fähigkeiten pushen können. Auch hier hat man mit der Zeit die Qual der Wahl. Zusätzlich könnt ihr hier die Formation bestimmen, die aus 2 Reihen besteht.

Logisch das man die Nahkämpfer in die vordere Reihe stellt und Magier, Pistolenschützen oder Heiler nach hinten. Alles hat hier sein System und funktioniert auch hervorragend. Habt ihre eure Gruppe beisammen, könnt ihr euch im örtlichen Shop das erste Mal umschauen. Ihr könnt hier Dinge verkaufen, die ihr auf euren Touren erbeutet habt, aber natürlich auch Waffen, Ausrüstungen und Items kaufen. Anfangs habt ihr natürlich kaum Geld, so dass man wirklich nur mal kurz über die Verhältnisse informiert wird. Außerdem fällt schnell auf, dass neben Geld noch andere Dinge benötigt werden. Auch dazu gleich mehr. Weiterer wichtiger Punkt, der in keinem Rollenspiel fehlen darf, ist die örtliche Herberge. Hier könnt ihr nach einer Tour die Charaktere schlafen lassen, damit sie sich erholen können, oder auch gefallene Gruppenmitglieder wieder in das Reich der Lebenden zu holen. Das kostet glücklicherweise nichts extra. Denn gerade in den ersten Stunden passiert das doch öfters als man möchte. ;-) Ebenso wird hier gespeichert. Fühlt man sich gewappnet die ersten Gegenden unsicher zu machen, gibt es 2 weitere Orte in der Stadt, deren Inhalt auch in anderen Spielen schon zum Einsatz kam. Zum einen könnt und müsst ihr zu Beginn das Oberhaupt in der Stadt besuchen, der wenn man so will in regelmäßigen Abständen eine übergeordnete Quest für euch auf Lager hat. Erfüllt man diese, gibt es neben reichlich Bonus EP auch markante neue Momente im Spiel, die zumeist im Erweitern der Gebiete um die Stadt herum münden. Für die tagtäglichen Aufgaben gibt es aber auch einen normalen Quest Schalter in der örtlichen Kneipe.

Monster Hunter oder Final Fantasy Tactics lassen grüßen und ihr könnt hier wesentlich häufiger kleinere Aufträge der normalen Bewohner annehmen und ebenfalls spezielle Items und EP verdienen. Anders als früher kann man nicht mehr unendlich viele Quests annehmen. So kann es vorkommen, dass man Quests gleich zu Beginn annimmt, aber vielleicht erst Stunden später eher durch Zufall lösen kann. Auch das nimmt dem Spielsystem einen gewissen Krampf, etwas tun zu müssen. Bei jetzt über 120 Quests hat man allein dadurch immer was zu tun. ;-) Soweit so gut und wir machen uns nun auf die Reise in die ersten Gebiete rund um Maginia. Auch hier gibt es eine Neuerung. Die Karten sind nicht mehr nur textlich aufgeführt, sondern man bewegt sich über eine Karte zu Zielpunkten. Neben kleinen Questpunkten gibt es dann die bisher gewohnten Dungeons als Hauptorte im Spiel. Ziel bleiben aber natürlich auch hier die eigentlichen Dungeons. Dabei sollte man das Wort Dungeon nicht wörtlich nehmen. Innerhalb von Höhlen geht es nur zum Teil zu. Meist agiert man in Wäldern oder verseuchten Gebieten, die allesamt verschiedene Ebenen besitzen. Auch von den Wegen her immer gleich, gilt es manche Dungeons einfach nur zu erkunden, andere wiederum besitzen einen oder mehrere Endgegner, die auch für die Story relevant sind und besiegt werden müssen. Geblieben ist gegenüber dem Vorgänger die strikte Vorgehensweise in Sachen Reihenfolge. Konnte man früher parallel mehrere verschiedene Dungeons begutachten, spielt man hier wirklich einen nach dem anderen frei. Positiv dass man die Dungeons teilweise hintereinander weg spielen kann und über Schnellreisepunkte diese auch recht zügig erreicht, oder besser gesagt die Ebenen sofort anwählen kann.

Denn auch hier besteht ein Gebiet aus mehreren Ebenen, die man einfach gesagt nach oben oder unten steigt, sprich man immer auch eine Treppe finden muss. Allein damit hat man auf Stunden mit nur einem Dungeon zu tun, um zum einen alles zu entdecken, aber eben auch die Gruppe so zu entwickeln, dass alle Gegner machbar sind. Erklärt auch die wieder angenehm hohe Spielzeit. Im Stil eines alten D&D ist auch wieder das Laufsystem gehalten. Einmal im Dungeon angekommen, lauft ihr nun per First Person Perspektive durch die Gegend. Per Steuerkreuz wird im 4-Way System gelaufen, während das Schiebepad den Blickwinkel beeinflusst, aber selten mal gebraucht wird. Typisch für die Serie komplettiert man nach und nach die Karte auf dem Touch Screen, die immer sichtbar ist und man sieht, wo man noch nicht war. Außerdem stehen euch einmal mehr diverse Zeichenwerkzeuge zur Verfügung, um markante Punkte zu markieren, oder auch um die gesamte Karte nachzuzeichnen. Wer möchte kann diesmal aber auch eine automatische Vervollständigung der Karte aktivieren. Schade dass man wieder die Prozentanzeige rausgenommen hat, die euch anzeigt wie viel einer Etage man aufgedeckt hat. Dazu werden wichtige und mächtige Gegner, sowie die Bosse als bewegliche Symbole dargestellt, so dass man weiß wo man anfangs noch einen kleinen Bogen herum machen sollte. Der Editor an sich ist etwas weniger umfangreich als früher. Muss er aber auch nicht, da mit wenigen Symbolen auf dem Touch Screen agiert werden kann. Aber zurück zur Dungeon Action. Die normalen Gegner tauchen unvermittelt per Zufallsprinzip auf und nur eine kleine Anzeige informiert euch per Farbe, dass gleich ein Kampf auf euch wartet. Ist die Anzeige rot, kann man die Uhr danach stellen.

Sobald ein Kampf startet, sieht man nur die Gegner. Die eigenen Charaktere agieren ohne dass man sie sieht. Die Kämpfe selber gehen im Spiel rundenbasiert vonstatten, wobei man aber auch eine Auto-Funktion zur Verfügung hat. Gerade bei leichteren Gegnern drückt man die L-Taste und die eigenen 5 Racker kämpfen ohne euer zutun. Bei härteren Burschen empfiehlt sich natürlich die "Handarbeit". Hier kann man nun jede einzelne Aktion detailliert auswählen. Sämtliche Attacken, Magie oder die Nutzung der Heil- und Statusitems. Man hat hier nichts vergessen und das Kämpfen macht eine Menge Spaß. Wichtige Anzeigen betreffen nun die eigene Lebensanzeige HP und die TP für alternative Attacken. Die gegnerische Lebensleiste sieht man nur dann, wenn man auf die manuelle Variante zurückgreift. Hat man alle Gegner besiegt, die übrigens auch in 2 Reihen auftreten, bekommt man Erfahrungsunkte für alle Helden und vor allem Materialien. Wieder lässt Monster Hunter grüßen. Denn nur diese Materialien erweitern Stück für Stück die käuflichen Objekte im Shop der Stadt. Verlasst ihr also einen Dungeon, geht man zum Shop und verkauft seine erbeuteten Materialien. Danach tauchen im Shop neue und je nach Material natürlich bessere Ausrüstungen auf. Etwas das sich mit der Zeit extrem aufschaukelt. Aber es wird noch intensiver. Benötigt man z.B. für eine starke Waffe von 2 Materialien jeweils ein Stück, so ist die Waffe zwar verfügbar, aber eben nur einmal. Sprich für jede Waffe müssen immer die Materialien vorhanden sein. Nur ein Punkt warum ihr unzählige Male die verschiedenen Dungeons besuchen werdet. Auch das ist ein extremes Feature im Spiel.

Ihr erlebt nicht ständig neue Gebiete, sondern tastet euch nach und nach in den vorhandenen Dungeons voran. Denn sofort einen Dungeon lösen, sprich ihn von vorne bis hinten durchlaufen werdet ihr kaum einen. Über mehrere Etagen ist man oft froh schadlos mal 10%, dann 20% und immer weiter den Dungeon zu erkunden. Denn man stirbt gerade zu Beginn öfters als es einem lieb ist oder die TP gehen einem aus. Wobei man euch zumindest auf Einfach und Normal durchaus eine kleine Hilfe gibt. Das Harte Game Over gibt es hier nicht. Denn erlebt man ein komplettes Game Over, sprich alle Helden sind gestorben, kann man einmalig Rücksetzfunktion vor dem Kampf nutzen. Nebenbei sammelt man reichliche Materialien, ohne die im Spiel nichts geht. Später wird sogar der wieder große Rucksack ständig voll. Dieses stetige Geduldsspiel ist an der Tagesordnung im Spiel und man macht stundenlang nichts anderes, als in ein und demselben Dungeon Stück für Stück voranzukommen. Etwas Motivation bekommt man jetzt aber im Shop. Man merkt selber wie man von Level zu Level stärker wird und jede neue Waffe will sofort ausprobiert werden, ob man nun den oder den Gegner endlich auch eliminieren kann. Man macht so keine Riesenschritte im Spielfortschritt, sondern muss sich hier wirklich alles erarbeiten. Motiviert wird man von versteckten Wegen, Bonusgegnern die glänzen und massig EP bringen, oder auch von Bodenschätzen, Truhen und magischen Orten, die Materialien oder direkt Ausrüstung beherbergen. Das ist in der Form schon immer eines der extremsten Spiele und peitscht den Spieler förmlich dazu 100% eines Dungeons zu erkunden. Schön finde ich das Atlus wesentlich mehr geheime Wege eingebaut hat, um in Dungeons teilweise extrem abzukürzen.

Speziell wenn man fix mal in den 5. Floor will und fleißig seine Karte vervollständigt, kann dies wesentlich schneller erledigen. Aber selbst wenn man nicht sofort schnell vorankommt, selbst nach zig Stunden bleibt vor allem die Motivation extrem weit oben. Dafür sorgen viele Momente. Man erreicht nach langer Zeit endlich eine Etage oder den Boss Bereich der ewig unerreicht schien, besiegt einen Gegner, der euch Zugriff auf einen neuen Bereich innerhalb des Dungeons eröffnet, oder löst eine der Hauptquests und erweitert die begehbaren Gebiete. Speziell diese Momente sind jede Spielminute wert. Kaum im neuen Gebiet angekommen und man merkt schnell, dass man hier noch ein kleines Licht ist. Und sofort ist man wieder angestachelt. Das gefällt mir sehr gut. Aber auch spielerisch entwickelt sich das Spiel immer weiter. Stichwort spezielle Attacken. Mit jedem Level Up erhalten die Charaktere einen speziellen Upgrade Punkt. Im Charaktermenü gibt es dafür jetzt 2 Rubriken, in der man die Skills erweitern kann. Die Möglichkeiten reichen hier vom entwickeln bestimmter Schwertechniken in zig Stufen, über komplett neue Attacken, bis hin zu alternativen Aktionen um Körperteile der Gegner zu blockieren, so dass diese über mehrere Runden nicht angreifen können. Man könnte allein über diese Rubrik eine komplette Abhandlung verfassen, soll aber hier nur angerissen werden. Neu dazugekommen sind die FORCE Skills, die eine feine Sache darstellen und die alten Union Skills im Vorgänger schnell vergessen machen. Immer zweigeteilt besitzt jeder Charakter reichlich davon, die um einiges stärker sind als die Standardvarianten und in Sachen TP auch einen viel ausgewogeneren Kostenfaktor haben. Mit diesen Skills kann man allein oder mit mehreren Helden in passenden Abständen eine Aktion ausführen. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Charakteren und deren eigenen Skills und Möglichkeiten. Und da punktet das Spiel wieder immens.

Grafik & Sound....

Auch bei Nexus sollte der Spieler nichts Neues mehr erwarten und man bietet dem Spieler ein sehr gewohntes Ambiente. Egal ob das die Umgebungen, oder Gestaltungen der Gegner angeht. Immer ein bisschen grob und sehr steril. Fast schon ein Markenzeichen der Serie. ;-) Die Gegnerskins sind von der Qualität her geblieben und man erkennt viele aus alten Teilen wieder, darf sich aber auch über neue Dödel freuen. Speziell die härteren Varianten und Bosse sind sehr schön designt. Gelungen ist einmal mehr der 3D-Effekt. Der räumliche Effekt kommt dadurch erneut sehr gut zum Tragen. Gefallen können auch die Sequenzen im Anime Stil, auch wenn sie leider nicht so zahlreich sind. Was die reinen Umgebungen angeht, begegnen euch bekannte Gebiete, die auch etwas mehr Wegerätsel bieten. Hat man den ersten Dungeon dann irgendwann mal fertig, warten auch wieder die Teleporter Punkte auf euch, die ebenfalls grafisch recht edel aussehen. Technisch wieder ohne Fehl und Tadel, sucht man aber wirklich Neuerungen beim grafischen Teil vergebens.

Auch in Sachen Akustik gibt es nichts großartig Neues zu berichten. Der Sound könnte aus allen Vorgängern stammen. Im Positiven wie im negativen Sinne. Was wieder ein wenig abfällt sind die reinen Kampfgeräusche. Hier könnte man viele Aktionen schon noch ein wenig satter klingen lassen. Entschädigt wird man durch die Hintergrundmusik, die zum einen je nach Gebiet einen anderen Stil hat und sich auch abhängig von der Tageszeit stark unterscheiden kann. Zwar mehr eine Evolution, aber angenehm in Sachen Qualität und Quantität.

Fazit....

Etrian Odyssey Nexus ist jetzt sicherlich kein Quantensprung innerhalb der Serie, aber auf dem 3DS ein würdiger Abschluss des Etrian Handheld Universums. Das liegt eher an den kleinen Veränderungen. Vor allem die hohe Anzahl an Klassen und der wieder gestiegene Umfang motivieren selbst "alte" Dungeon Crawler Cracks auf lange Zeit. Ist wieder die Mischung aus einem gewohnten Gameplay, mit dem man sofort wieder warm wird, sobald man seinen 3DS einschaltet und der simplen Spannung, was einen in den Gebieten erwartet. Das Leveln und Rüsten motiviert wie seit dem ersten Teil, so dass auch Besitzer der Vorgänger bedenkenlos zugreifen können. Aber auch Neulinge sind hier durchaus richtig. Dafür sorgen die jetzt angepassten und zahlreicheren Schwierigkeitsgrade in Nexus. Was bleibt am Ende einer Serie mit zahlreichen Titeln auf dem 3DS. Danke an die Entwickler und der Wunsch, dass es auf der Switch weitergehen möge.

 

+ Sehr hohe Spielzeit
+ Tiefgehende RPG Features
+ Gelungener Serienabschluss
+ Gewohnt gute Steuerung
+ Schwierigkeitsgrade
+ Neue Skills/ 19Klassen
+ Viele Ausrüstungen
+ Gelungene Nebenquests
- Komplett Englisch
- DLC wieder etwas mau

GRAFIK: 77%

SOUND/EFFEKTE: 77%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 84%

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