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3DS Etrian Mystery Dungeon
 
 
Etrian Mystery Dungeon - 3DS
Matthias Engert (28.09.2015)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Spike Chunsoft
GENRE: Rollenspiel
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Ja
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-10+++
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Gering
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK6
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/SPOTPASS: Ja (DLC)

   
Einleitung....

Rollenspiele gehören ja schon immer zu beliebtesten Genres auf den einzelnen Plattformen. Jeder der diesem Spielprinzip zugetan ist, kann über den Faktor Zeit in diesen Spielen sicherlich so seine eigenen Romane schreiben. Auch bei meiner Wenigkeit fallen diese Spiele auf besonders fruchtbaren Boden und ich frage mich gerne mal, warum der Tag nicht 40 Stunden haben kann. Natürlich besonders dann, wenn die Spiele auch gelungen sind und man einfach schwer davon loskommt. Etrian Mystery Dungeon ist mal wieder eines dieser Spiele, bei dem man sich wünscht viel mehr Zeit zu haben. Ein Spiel aus der eigentlich bekannten Serie, das dieses Mal zudem vieles anders macht, oder besser gesagt verschiedene Aspekte in einem Spiel vereint, die man innerhalb der Serie so noch nicht spielen konnte. Gespickt mit Freud & Leid im spielerischen Sinne, auch wieder ein Spiel das einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Warum das so ist und was in diesem, mal wieder wenig beachteten Titel so drinsteckt, soll euch der folgende Test verraten.

Menus und die Story....

Erschienen über NIS America und die bekannte Firma Atlus, waren die Mannen der Firma Spike Chunsoft für die Umsetzung verantwortlich. Wie sich zeigen sollte, liegt alles in den richtigen Händen. ;-) Auch wenn bei den Rahmenbedingungen nicht alles wirklich perfekt ist. Das beginnt allein schon bei der Sprache. Auch wenn man mit Rodea in diesem Jahr mal einen NIS Titel lokalisiert, Etrian Mystery Dungeon reiht sich zunächst noch in die Reihe der englischsprachigen Software ein. Da doch viel Text und fachliche Begriffe eine Rolle spielen, sollte man zumindest ein wenig geschult sein, um alles nutzen und verstehen zu können. Kleiner Nachteil und zu einem speziellen Moment im Spiel fast schon herbei gesehnt, ist das Fehlen mehrerer Speicherplätze, oder zumindest das Ausschalten des Autosaves. Denn hier wird dies auf einem Speicherplatz so gehandhabt, was zu einem bestimmten Moment für Frustschreie sorgen kann. Und die nicht zu knapp. Selber erlebt, gehe ich im Gameplay Abschnitt etwas genauer darauf ein. Der Rest ist gewohnte Kost, wie es aktuell viele Spiele bieten. Unterstützt wird die Streetpass Funktion, die 3D-Funktion wird genutzt und auch ein Online Bereich ist vorhanden. Allerdings nicht spielerisch, sondern in Form stetig erweitertem DLC. Interessanter Aspekt dabei, dass der aktuell verfügbare DLC bei uns kostenlos ist, während er in anderen Märkten kostenpflichtig ist. Direkt spielen kann man Online aber nicht. Natürlich spielt auch hier wieder eine Geschichte eine große Rolle. Auch wenn sie mal wieder relativ trocken erzählt wird, passend ist sie allemal. Wie immer bewegen wir uns in einer Fantasy Umgebung und es verschlägt den Spieler in die Stadt Aslarga.

Idyllisch gelegen am Hang eines Gebirges darf hier natürlich auch Yggdrasil wieder nicht fehlen. Aber die Besonderheit dieser Stadt liegt unter ihr und drumherum. Denn angrenzend an der Stadt liegen mehr als ein Dutzend Dungeons, in denen das Böse noch ruht… Ihr als Spieler erreicht die Stadt als Abenteurer oder besser gesagt Anfänger und wundert euch, warum die Stadt den Abenteurern sehr freundlich gesinnt ist und sie tatkräftig unterstützt. Der Grund ist einfach. Denn Aslarga hat ein dunkles Geheimnis, das mit dem sogenannten Tag der Abrechnung zu tun hat. Denn das noch schlafende Böse in den Tiefen der Dungeons wird bald Erwachen und sich auf den Weg nach oben machen… Durchaus stimmig gemacht und ihr seid nun einer von vielen, die diesen Tag verhindern sollen. So ist der Spielstart mit einem kleinen aber feinen Vorspann ausgestattet, der euch grob in die Geschichte einweist, ehe ihr die Stadt erreicht. Das Hauptmenu ist wieder sehr simpel gemacht und erlaubt euch den Spielstart, das Laden eines Spielstandes, sowie den Besuch der Optionen und des Online Bereichs für den DLC. Die Optionen bieten typische Dinge wie Schnelligkeit des Laufens und Sprechens, aber auch Dinge zum Sound oder der nutzbaren Karten. Spielen eine wichtige Rolle und können aber auch später jederzeit angepasst werden. Mehr ist es hier in Sachen Vorbereitung nicht und wir können uns dem eigentlichen Spiel widmen.

Technik und Game Play....

Sobald Ihr die Stadt erreicht habt, dürft ihr zunächst den Hauptcharakter personalisieren. Etwas das man später reichlich wiederholen darf. Auch deshalb weil man nicht zwingend nur mit einem Held agiert. Aber eben mit der Wahlmöglichkeit aktiv einen oder mehrere aktiv zu steuern. Dabei erwarten euch wie öfters im Spiel Parallelen aus 2 Serien. Wer die Etrian Reihe kennt sowieso, aber auch Freunde der Mystery Dungeon Spiele werden hier vieles wiederkennen. So sollte eben die Mischung dieser beiden Spiele die große Stärke sein. Zu Beginn steht euch mit dem Landsknecht zunächst nur eine Klasse zur Verfügung, die für den Hauptcharakter zur Verfügung steht. Im weiteren Verlauf des Spiels kommen 9 weitere Klassen dazu, die man auch alle erleben wird. Dafür sorgt das Spiel schon. ;-) Die erste Begegnung mit der Stadt wird euch von nun an immer begleiten. Denn der spielerische Inhalt teilt sich einmal mehr in 2 Bereiche. Die Stadt selber, in der ihr euch nicht aktiv bewegt, sondern über ein Menü durch die möglichen Locations schlendert. Dazu kommen dann die Dungeons, in denen ihr aktiv lauft und kämpft. Aber eben nicht wie in den vorherigen Etrian Spielen aus der First Person Perspektive. Dennoch haben wir es natürlich mit einem Dungeon Crawler zu tun, der aber einen anderen Weg geht.

Sobald ihr in der Stadt begrüßt worden seid, schickt man euch zunächst gleich mal allein in den ersten Dungeon, damit ihr die Grundlagen kennenlernen dürft. Hier zeigt sich sehr schnell, wie die Action vonstattengehen wird. Ihr schaut nämlich hier per Iso Sicht auf das Geschehen und bewegt den oder später die Helden via Pad oder Kreuz durch die einzelnen Dungeon Abschnitte. Dabei wird das 8-Way System genutzt, das hier natürlich Sinn macht. Die Besonderheit ist das Kampfsystem, das trotz freier Bewegung in Runden abläuft. Oder besser gesagt jeder Beteiligte an einem Kampf hat seine Phase. Jede Aktion des Spielers oder eines Gegners ist wie ein abgeschlossener Turn gemacht. Sprich bewegt man sich, ist gleich im Anschluss der nächste dran. So wirkt das Ganze schon wie in Echtzeit, bietet euch aber eben doch die Möglichkeit mal Luft zu holen und Entscheidungen zu überdenken. Denn ist man selber mit dem Hauptcharakter am Zug, kann man eben per Action Taste angreifen, oder über das Menü weitere Aktionen nutzen. Erst wenn man etwas in der Art ausführt, agieren die anderen Mitstreiter oder auch die Gegner. Aber bis das alles ineinandergreift, kümmern wir uns mal weiter um das reine Spielsystem. Während ihr zu Beginn allein durch die Dungeons lauft, deckt ihr nach und nach die Karte auf dem Touch Screen auf. Selber zeichnen, wie in den Etrian Odyssey Spielen müsst ihr hier nichts. Was auch an einem weiteren sehr wichtigen Feature liegt. Die im Spiel enthaltenen Dungeons und darin enthaltenen Etagen und Floors werden bei jedem Besuch komplett neu generiert. Das gilt für die Wege, aber auch für Gegner, Items und Fallen. So ist kein Besuch wie der andere und Langeweile kommt schon deshalb nicht auf. Aber dafür gibt's noch andere Gründe.

Grob gilt es in diesem Spiel Stück für Stück voran zu kommen und die Möglichkeiten zu nutzen, die man euch an die Hand gibt. Und das sind reichliche. Dazu ist das Spiel auch wieder eines der Vertreter, das euch die gesamten Inhalte erst nach und nach zur Verfügung stellt und man als Spieler viel Geduld braucht. Weitere Grundlagen sind zunächst das Sammeln von Gegenständen, Waffen oder Items, die man auch in den Dungeons beim Laufen aufsammeln kann. Man kann diese nutzen, oder später auch verkaufen, um an das wertvolle Geld zu gelangen, ohne das auch hier nichts geht. Jeder Dungeon im Spiel bietet verschieden viele Etagen und Floors nach unten, ehe man den "Grund" erreicht. Dort wartet entweder ein Boss, oder ein Objekt, dass es zu holen gilt. Wichtig das man immer unbeschadet in die Stadt zurück gelangt. Entweder per Item von Hand, oder man beendet einen Dungeon in mehreren möglichen Varianten. Aber auch dazu gleich mehr. Sobald ihr nun den ersten Übungsdungeon erledigt habt, öffnet die Stadt so langsam ihre Möglichkeiten und ihr bekommt die örtlichen Shops und Gebäude zur Verfügung. Das beginnt beim Hotel, einem Laden, reicht über ein Restaurant und endet als Beispiel bei der Gilden Zentrale. Und jeder Ort hat hier eine wichtige Bedeutung. Auch daran haben die Entwickler gedacht und man muss jedem Teil Aufmerksamkeit schenken. Wieder zurück in der Stadt darf man nun seine Gruppe vervollständigen. Denn Etrian Mystery Dungeon ist eben ein typischer Dungeon Crawler, bei dem man 4 Charaktere gleichzeitig führen darf. Innerhalb des Dungeon steuert ihr einen Leader, während die anderen hinter euch herlaufen. Bei Gegner Kontakt agieren sie aber selbstständig, was auch Sinn macht. Man kann zwar jeden einzelnen steuern, macht das Spiel aber dann sehr langatmig. Das automatische Kämpfen ist aber sehr gut umgesetzt, so dass man auch gar nicht auf die Idee kommt.

Und bei 10 verschiedenen Klassen macht es Sinn zu mischen. 4 Schwertkämpfer mitzunehmen bringt wenig. Man sollte unbedingt einen Medic dabei haben, jemand mit Magie und einen Fernwaffencharakter. Dabei greift nun natürlich bei jedem Charakter das übliche Etrian Skill System, dass es in sich hat und eigentlich keine Wünsche offen lässt. Der Bezug den man zu seinen 4 Helden entwickelt ist extrem hoch in diesem Spiel. Wer will kann sich nun einen ersten Blick auf das Charaktermenü gönnen und sieht schnell, dass neben der Levelanzeige, diversen persönlichen Stats auch Ausrüstungen eine große Rolle spielen. Im Verlauf wollen 4 Charakterslots gefüllt werden. Jeweils mit einer Waffe, oder eben Rüstungsteilen und speziellen Items wie Ringen, die diverse Fähigkeiten pushen können. Auch hier hat man mit der Zeit die Qual der Wahl. Habt ihre eure Gruppe beisammen, könnt ihr euch im örtlichen Shop das erste Mal umschauen. Ihr könnt hier Dinge verkaufen, die ihr auf euren Touren erbeutet habt, aber natürlich auch Waffen, Ausrüstungen und Items kaufen. Anfangs habt ihr natürlich kaum Geld, so dass man wirklich nur mal kurz über die Verhältnisse informiert wird. Außerdem fällt schnell auf, dass neben Geld noch andere Dinge benötigt werden. Auch dazu gleich mehr. Weiterer wichtiger Punkt, der in keinem Rollenspiel fehlen darf, ist die örtliche Herberge. Hier könnt ihr Objekte, Waffen und Geld einlagern, so dass euch bei einem späteren Scheitern in einem Dungeon diese Dinge nicht verloren gehen. Ebenso wird hier gespeichert, was aber über eine Schnellspeicheroption auch später jederzeit in den Dungeons verfügbar ist. So sind auch in diesem Spiel viele Besuche ein und desselben Dungeons nötig, um dort einmal halbwegs fertig zu sein.

Was aber nicht bedeutet, man sieht ihn nie wieder. Dafür sorgt das Böse aus der Tiefe, um es mal martialisch auszudrücken. ;-) Allein schon um zu leveln ist man nur auf Achse und geht dabei immer wieder in ältere Dungeons. Denn die Charaktere leveln relativ langsam. Würde man hier stur dem Aufgabensystem folgen, es käme schnell der Punkt, an dem man zu schwach für die aktuelle Aufgabe ist. Es ist eher die Mischung aus mehreren Alternativen und eben den neuen Möglichkeiten im Spiel. Innerhalb des Dungeon spielen weitere Rahmenbedingungen eine Rolle. Besiegt ihr mit eurer Gruppe einen oder mehrere Gegner, bekommt man Erfahrungsunkte für alle Helden und vor allem Materialien. Wieder lässt auch Monster Hunter grüßen. Denn nur diese Materialien erweitern z.B. Stück für Stück die käuflichen Objekte im Shop von Etria. Verlasst ihr also einen Dungeon, geht man zum Shop und verkauft seine erbeuteten Materialien. Danach tauchen im Shop neue und je nach Material natürlich bessere Ausrüstung auf. Etwas das sich mit der Zeit extrem aufschaukelt. Aber es wird noch intensiver. Benötigt man z.B. für eine starke Waffe von 2 Materialien jeweils ein Stück, so ist die Waffe zwar verfügbar, aber eben nur einmal. Sprich für jede Waffe müssen immer die Materialien vorhanden sein. Nur ein Punkt warum ihr unzählige Male die verschiedenen Dungeons besuchen werdet. Auch das ist ein extremes Feature im Spiel. Ihr erlebt nicht ständig neue Gebiete, sondern tastet euch nach und nach in den vorhandenen Dungeons voran. Denn sofort einen Dungeon lösen, sprich ihn von oben nach unten durchlaufen werdet ihr kaum einen. So erlebt man zunächst noch relativ normales Gameplay in den ersten beiden Dungeons, ehe sich danach viele neue motivierende Dinge zeigen.

Das beginnt als Beispiel mit dem Thema Geld. Denn anders als früher gibt es mehr Möglichkeiten, das Geld hier loszuwerden. Nur im örtlichen Shop wäre fast schon zu einfach. ;-) So wird dem Spieler schnell angezeigt, dass man die Herberge, die Gilde, den Shop und das Restaurant in 10 Stufen upgraden kann. Jede Stufe kostet euch tausende, so dass dies schon eine kleine Lebensaufgabe darstellt. Aber es bringt extrem viel und erweitert viele Möglichkeiten im Spiel. Simples Beispiel ist die Herberge, in der ihr mit der Zeit mehr Items lagern könnt und der eigene Rucksack auf den Touren durch die Dungeons mehr Ablageplätze bekommt. Und die sind mit der Zeit genauso wichtig, wie der erweiterte Shop. Dass man die Gilde upgraden kann, dient unter anderem dazu, die eigene Armee immer umfangreicher zu machen. Auch das ist ein neuer Punkt, der ungemein viel Zeit beansprucht. Denn auf die maximalen 4 Helden seid ihr hier nicht beschränkt. Ihr könnt im Spielverlauf mehr als genug neue Racker aufnehmen. Entweder man rekrutiert sie in der Gilde selber, oder trifft viele in den Dungeons, die sich euch anschließen. Der Hintergrund ist eine weitere Neuerung im Spiel, die sogenannten Forts und ich bekomme so langsam die Kurve zum Bösen, das in der Tiefe lauert. ;-) Diese sogenannten DOEs sind einzelne Monster, die vergleichbar mit den FOEs aus den früheren Etrian Spielen kaum zu knacken sind. Sprich sie sind noch härter als die Burschen aus früheren Spielen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt erwachen sie nach und nach und versuchen über einen längeren Zeitraum die Floors nach oben zu gelangen. Ihr Ziel ist Aslarga und die Zerstörung der Stadt. Da man sie auf herkömmlichem Wege nicht besiegen kann, muss es ja eine Möglichkeit geben. Hier kommen die Forts in Spiel.

Pro Dungeon könnt ihr eine bestimmte Anzahl an Forts bauen. Kosten viel Geld und dienen dazu die DOEs aufzuhalten. Allerdings war es das nicht. Möglichst in einem Floor platziert, den die Monster durchqueren müssen, kann man diese nur innerhalb des Forts bekämpfen und auch besiegen. Es sei denn ihr habt Lv99 Charaktere. ;-) Nur ist man bei mehr als 12 Dungeons nicht immer dort, wo ein DOE auftaucht. Also kann man jedes Fort mit bis zu 4 Charakteren als Wachen füllen. Das macht man über die rekrutierten Dödel. Auch hier mischt man schön durch, da bei einem Überfall eines DOE ihr als Spieler die Kontrolle übernehmt und aktiv kämpft. Stellt ihr da ein paar Burschen mit Messern auf, ist der Kampf natürlich schnell vorbei. Also gilt es zum einen diese Racker halbwegs gut auszurüsten und zu entwickeln. 2 Dinge greifen euch dabei wunderbar unter die Arme. Zum einen kann man jedem Charakter einen Autoskill verpassen, so dass er sich in eine bestimmte Richtung entwickelt. Logischerweise muss ein Medic nicht im Umgang mit dem Schwert entwickelt werden. Bei jedem Level Up bekommt jeder einzelne Charakter einen Skill Punkt, den man so automatisch auf passende Bereiche des Charakters verteilen lassen kann. Nur wie levelt ein Charakter, der nicht in der eigenen Gruppe agiert? Eigentlich gar nicht, wenn er in der Gilde "geparkt" ist. Es sei denn er ist Wache in einem Fort. Dann nämliche leveln die Racker mit, was genial ist und ohne das auch kein Erfolg möglich wäre.

Und das System wird noch extremer. Neben den eigenen 4 Helden muss man also auch die Ausrüstung der Wachen in den Forts im Auge haben. Dazu kann man diese als Rettungstruppe einsetzen und ich komme so langsam zum gefährlichen Teil des Spiels für euer Frustfell. Denn grundlegend ist das Spiel so angelegt, dass ihr beim Ableben aller 4 Helden der aktiven Gruppe alle Items und Geld verliert. Und auch von der eigenen Ausrüstung verliert ihr Sachen. Zumindest wenn ihr nach dem Ableben eine Rückkehr in die Stadt bejaht. Sollte man möglichst nicht tun. Denn man bekommt jetzt auch die Abfrage, ob man eine Rettungsmission starten will. Macht man dies, steuert man nun 4 Helden eines Forts bis zu dem Floor, wo die eigentliche 4er Gruppe abgekackt ist. Erreicht man die, ist alles gerettet und der Spieler verliert gar nichts. Ihr seht schon, es gilt in diesem Spiel viel mehr zu beachten, als man denkt. Aber es gibt einen noch schlimmeren Fall, den ich leider am eigenen Spielerleib erfahren musste und ich mich nach einem mit Schreien begleiteten Lauf ums Redaktionsgebäude abreagieren musste. ;-) Na ja ganz so schlimm war es nicht…Aber sobald ein DOE ein Fort besiegt und die Stadt erreicht und zerstört, verliert ihr alles!!! Wer zig Stunden in die Ausrüstung seiner Helden investiert hat, die Herberge voll mit Zeug ist, hat danach nichts mehr. Einzig die Locations, die Level und Skills bleiben. Alles andere ist weg. Und da das Spiel sofort per Autosave speichert, habt ihr keine Chance das rückgängig zu machen. Fühlte sich an wie auf dem GCN meinen Lv64 Phantasie Star Online Charakter im virtuellen Nirvana zu verlieren. Also kleiner Rat. Wer sowas erlebt, sollte vor dem Autosave den 3DS schnell ausschalten. Um diesen Supergau zu verhindern, muss man also viel Zeit in sein Fort Management investieren.

Denn auch hier gibt man euch viele Möglichkeiten an die Hand. Neben der Beeinflussung der Wachen, sollte man mit der Zeit die Art des Forts genau wählen. Am besten ein einfaches und billiges Fort direkt unterhalb der Stadt bauen und weiter unten ein anderes, das mehr Möglichkeiten bietet. Denn auch bei den Forts gibt es im Spiel mehrere Varianten, die natürlich teuer sind. Es gibt solche, die schon warnen wenn ein DOE den Grund in Richtung Stadt verlässt. Ein anderes gibt allen Kämpfern einen ATK Schub, der nicht zu unterschätzen ist. Was man aber nie tun sollte, einen Dungeon ohne Fort zu belassen. Da bereut ihr irgendwann bitter. ;-) Hat mich gut 10 Stunden gekostet, meine eigentlich knapp Lv30-Jungs wieder anständig ausstatten zu können. Spielzeit ist hier relativ und 100 Stunden sind mit Etrian Mystery Dungeon kein Problem. Die Möglichkeiten sind einfach immens. Weiteres Beispiel ist das komplett enthaltene Quest System. Nimmt man zu Beginn gar nicht so für voll, bringt aber viel EP abseits der Dungeons. Im Restaurant gibt es immer wieder neue Aufträge, die man "nebenbei" macht. Mal fordert man bestimmte Materialien aus einem bestimmten Dungeon, mal das Töten bestimmter Gegner. Also Belohnung gibt's oft Items, reichlich Kohle und EP. Und wie ihr ja mittlerweile gelesen habt, ist das alles extrem wichtig. ;-) Und selbst das war noch lange nicht alles. Ihr könnt jedes einzelne Ausrüstungsteil oder Waffen einzeln upgraden, diese mit Slots ausstatten und dort Statusupgrades reinpacken. Ihr könnt mehrere Waffen zu einer verschmelzen und erweitert auch so die Möglichkeiten. Und immer wieder will man einfach schauen was neue Dinge bringen, giert jedem Cent hinterher, wenn vielleicht nur ein paar tausend fehlen, um ein weiteres Upgrade in der Stadt zu tätigen und und und… Ach ja und Spaß macht das Spiel auch. ;-) Hat man einmal alle Möglichkeiten gesehen, den einen oder anderen Frustmoment erlebt und vor allem seinen ersten DOE besiegt, holt man sich das Ladekabel wünscht sich den 40-Stunden Tag. ;-))

Grafik & Sound....

Grafisch ist das Spiel eher zweckmäßig gehalten, gefällt aber dennoch durch die gebotene Abwechslung der Background Gestaltung und eines sehr schönen 3D-Effekts. Die einzelnen Dungeons haben alle so ihren eigenen Stil und sind auch landschaftlich sehr verschieden. Angefangen bei Wald und Wiesenlandschaften, reicht das über bunte und verspielte Umgebungen und auch Freunde von Winterlandschaften kommen auf ihre Kosten. Ist zwar etwas komisch das in Dungeons zu sehen, aber hey, wir sind hier in einer Fantasywelt. Und mit der Zeit geht es ja auch um die Stadt herum zur Sache. Ein bisschen schwach auf der Brust ist die Gestaltung der Gegner und Charaktere. Bedingt auch durch die etwas weit entfernte Kamera, sehen diese Dinge nicht sehr detailliert aus. Aber und das ist hier klar anzumerken, es ist relativ egal. Grafisch ordentlich und passend zum Spiel. Technisch gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Keine Schwächen die man ausmachen könnte. Die kommen aus dem spielerischen Bereich, wenn man etwas falsch macht oder sitzen 30cm vor dem Screen. ;-))

Den Sound finde ich sehr gelungen. Zwar fehlt mir ein wenig die Power der Effekte, dafür macht die Musik vieles wieder wett. Hier findet man von ruhigen melancholischen Stücken, bis hin zu fordernden Boss-Musiken alles, was in ein solches Spiel gehört. Sehr passend und auch äußerst melodisch ein weitere Stärke des Spiels.

Fazit....

Nimmt man mal die letzten Spiele zum Vergleich, so ist das Ergebnis hier nicht weiter überraschend. Denn auch Etrian Mystery Dungeon ist eine spielerische Bombe, die einen fetten Krater im RPG Genre hinterlässt. Es gibt zwar durchaus Dinge die nicht so gefallen, ganz speziell der oben angesprochene Supergau der passieren kann. Aber die Möglichkeiten im Spiel, spätestens wenn man 4 oder 5 Dungeons geöffnet hat und die Forts voll zur Verfügung steht, geben dem RPG Crack völlig neue Möglichkeiten an die Hand, so dass man sich hier eben fast um eine kleine Armee kümmern muss. Aber eben alles, ohne dass man das Core Gameplay vernachlässigt. Es ist eben mit dazu gekommen. Sehr viel neue Möglichkeiten und eine immense Spielzeit ohne Langeweile, dürften wieder jedem Fan dieser Spiele gefallen. Ich für meinen Teil kann das Spiel jedem RPG Fan empfehlen. Jetzt wisst ihr ja auch, was euch hier nie passieren sollte. ;-)) In diesem Sinne, kaufts euch.

 

+ Extrem hohe Spielzeit
+ Tiefgehende RPG Features
+ Richtig knackig schwer :-)
+ Erweitertes Skill-System
+ Klassensystem durchdacht
+ 3D Effekt gelungen
+ Viele Ausrüstungen
+ Gegner Vielfal
- Komplett Englisch
- 1 möglicher Moment/siehe Text
- Frustfell sollte da sein ;-)
- Story Präsentation

GRAFIK: 76%

SOUND/EFFEKTE: 79%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 88%

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